Stummfilm mit Orgelimprovisation

Faust - eine deutsche Volkssage

Um seine von der Pest bedrohten Mitbürger zu retten, verschreibt sich Faust dem Mephisto, der ihm Jugend, Reichtum und Macht schenkt. Der Liebe wegen verwünscht Faust seine ewige Jugend und wird im Tode befreit und entsühnt.

Murnaus Faust-Version, eine Mischung aus der alten Volkssage und Goethes und Marlowes Variationen, läßt den metaphysischen Kampf zwischen Gut und Böse an der Zeitenwende vom Mittelalter und Irreligiosität erscheinen und deutet Faust als den ersten modernen Menschen mit freier Willensentscheidung und einem Bekenntnis zur Allmacht der Liebe.

In seiner letzten Arbeit für die UFA, bevor er nach Hollywood ging, gestaltete Murnau (1888-1931) den klassischen Stoff als Licht- und Schattenspiel, das die Perfektion des deutschen Stummfilmkinos noch einmal suggestiv auskostete: Ein Film voll spielerischer Freude am Phantastischen.
(Quelle: Lexikon des internationalen Films, www.zweitausendeins.de/filmlexikon)

Die Musik zum Stummfilm ist improvisiert; sie orientiert er sich an den musikdramaturgischen Charakteristika der Stummfilmzeit und verbindet sie mit Stilmitteln und Formen der zeitgenössischen Orgelimprovisation.

Deutschland 1926
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Drehbuch: Hans Kyser Produzent: Erich Pommer
Kamera: Carl Hoffmann

Besetzung
Faust: Gösta Ekman
Mephisto: Emil Jannings
Gretchen: Camilla Horn
u.v.m.